gabriele mag Emojis. Im richtigen Kontext. Manchmal erleichtern sie das Kommunizieren. Trotz Sehnenscheidenentzündung kann man z.B. mit wenigen Clicks schon ganz viel sagen. Auch rein auf Emojis basierende Konversationen sind möglich, manchmal sogar lustig. gabriele versucht allerdings, ihre Emoji-Vorliebe auf private Konversationen zu beschränken und im professionellen Austausch auf einem Minimum zu halten. Hin und wieder ersetzt ein Daumen hoch einen ganzen Satz. Ein freundlich lächelndes Gesicht ein Dankeschön. Dem Arbeitgeber einen Kussmund zu schicken, oder er ihr, davon distanziert sie sich eher.
Die Grenzen zwischen Privatleben und Beruf scheinen für manche Emoji-Benutzer jedoch so weich, als wären sie einem Weichzeichner-süchtigen Grafiker in die Finger geraten. Da kann es schon mal passieren, dass die Grenze zwischen einem Dankeschön und einem Smiley verschwimmt. Vielleicht sogar zwischen einem Dankeschön und einem Kussmund. Wenn man die Weichzeichner-Funktion zu oft einsetzt, sie überstrapaziert. So kann es auch sein, dass bei einer weichgezeichneten Work-Private-Life Balance die Grenze des Emoji-Einsatzes irgendwo im Nirvana der Kommunikaitonskonventionen landet. Wenn dem so ist, kann es wiederum sein, dass solche Grenzgänge auch nicht Betroffene interessieren und wiederum deren eigene Konversationen stimulieren. Die Twitteria, z.b., die nationalen und internationalen Medien, und natürlich auch jene Medien, die selbst lieber Bilder als Worte verwenden, weil ihnen das mit der Rechtschreibung in langen Texten, den vielen Worten, ein wenig mühsam ist. Und weil Bilder manchmal mehr sagen als 1000 Worte. Emojis auch.
Nehmen wir einen fast fiktiven Fall her. Fast fiktiv, weil fast nicht vorstellbar, dass nicht fiktiv. Zwei Jungs, zwei ziemlich beste Freunde, schicken sich ein paar freundschaftliche Nachrichten. Üben sich in der Wort-kargen Konversation. Seiltanzend zwischen Geschäft und Privat. Es wäre noch mehr gegangen in Sachen Emojis, findet gabriele. Mit weniger Worten und mehr Bildern hätte man das Gleiche sagen können.
Ich liebe meinen Kanzler 👍🏻 👍🏻💪🏻💪🏻
Ich liebe meinen 👑 👍🏻 👍🏻💪🏻💪🏻
Ich ❤️ meinen 👑 👍🏻 👍🏻💪🏻💪🏻
Ich ❤️ 👑 👍🏻 👍🏻💪🏻💪🏻
❤️ 👑 👍🏻 👍🏻💪🏻💪🏻
Wenn der 👑 nicht einen 😘, sondern gleich 😘 😘 😘 schickt, während er einem das Türkise vom Himmel verspricht, dann darf man auch mit Liebe reagieren. Alles andere wäre unhöflich? Unangebracht? Würde der 👑 nicht verstehen, weil er auch lieber die bebilderten Zeitungen liest? Das fragt sich gabriele.